Spielsysteme – KO-Sytem
Bei steigender Teilnehmerzahl kommen wegen der erforderlichen Anzahl Spiele / Runden praktisch nur noch andere Turniervarianten zum Zuge. Die wohl bekannteste Variante stellt das KO-System dar.
Einfaches KO-System
Bei der einfachsten Variante scheidet der jeweilige Verliere eines Spieles aus dem Turnier aus. Die Anzahl Teilnehmer reduziert sich daher mit jeder Runde auf die Hälfte. Die Anzahl Teilnehmer muss daher einer 2er Potenz entsprechen (2, 4, 8, 16, …). Um einen eindeutigen Gewinner zu erhalten, ist die folgende Anzahl Runden erforderlich:
Anzahl Teilnehmer | Anzahl Runden |
---|---|
2 | 1 |
4 | 2 |
8 | 3 |
16 | 4 |
32 | 5 |
64 | 6 |
128 | 7 |
256 | 8 |
Da das Turnier allerdings für die Hälfte der Teilnehmer sehr schnell bereits nach 1 Runde endet, ist diese Variante insbesondere bei längeren Anfahrtswegen keine befriedigende Lösung.
Doppeltes KO-System
Damit die Teilnehmer vom Turnier etwas länger haben – und zwar nicht nur bei Kaffee und Kuchen – sind andere Varianten des KO-Systems möglich. Beim doppelten KO-System werden die Teilnehmer nach der ersten Runde in 2 Unterturniere aufgeteilt. Die Gewinner spielen im A-Turnier, die Verliere im B-Turnier weiter. Die beiden Unterturniere werden dann parallel fortgesetzt. Erst ein zweiter Verlust eines Spieles führt zum Ausscheiden des Teilnehmers. In der letzten Runde spielen die Gewinner aus den beiden Unterturnieren den Gesamtsieger aus.
Diese Variante benötigt genau eine Runde mehr als das einfache KO-System. Der Gesamtsieger des Turniers kann aber immer noch aus der Reihe der Verliere der ersten Runde kommen. Das macht die Sache etwas interessanter.
Vollständiges KO-System
Alle Teilnehmer spielen die gleiche Anzahl von Spielen. Der Gewinner eines Spiels spielt mit den anderen Gewinnern der gleichen Runde um die obere Hälfte der Plätze, die Verlierer spielen die unteren Plätze aus.
Setzen
Bei allen Varianten des KO-Systems ist es besonders wichtig, die stärksten Teilnehmer zu setzen, damit diese erst in einer späten Spielrunde aufeinandertreffen. Es gibt zwei Modi zur Vergabe von Setzpositionen, die bei der Definition der Disziplin festgelegt werden muss:
Setzen auf Setzpositionen
Die Auslosung setzt die gesetzten Teilnehmer an feste Positionen im Setzbaum. Wenn zwei oder mehr Teilnehmer auf die gleiche Position gesetzt werden, dann wird die tatsächliche Setzreihenfolge zwischen diesen zufällig bestimmt. (Im Badminton ist so ein Setzen nach den IBF-Regeln möglich).
Setzen auf Planpositionen
Die Setznummern werden als Positionen im Spielplan interpretiert. Platz 1 ist der oberste Platz, 2 der darunter, etc. So spielen in der ersten Runde die Teilnehmer mit folgenden Setzpositionen gegeneinander: 1-2, 3-4, etc.
Auslosung
Die Auslosung geschieht wie folgt:
- Zunächst werden die gesetzten Teilnehmer in den Spielbaum eingetragen. Wenn zwei Teilnehmer die gleiche Setzposition haben, so wird die aktuelle Reihenfolge zufällig ausgelost.
- Anschließend werden die Freilose in den Spielplan eingebaut.
- Zuletzt werden alle nicht gesetzten Teilnehmer zufällig den noch freien Positionen im Spielbaum hinzugelost. Hierbei ist darauf zu achten, dass Teilnehmer aus dem gleichen Verein möglichst in verschiedene Teile des Spielbaumes (Hälften/Viertel/Achtel, je nach Anzahl der Teilnehmer aus einem Verein) gelost werden. Damit treffen Mitglieder eines Vereins erst zu einem Zeitpunkt aufeinander, zu dem es nicht mehr vermeidbar ist.